Kardiologie – Herz-Kreislauf-Erkrankungen erkennen und behandeln
Die Kardiologie beschäftigt sich mit den Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufsystems. In unserem Krankenhaus sind die Erkennung, Behandlung und Vorbeugung von Herz- und Kreislauf-Erkrankungen ein wichtiger Schwerpunkt. Hierzu gehören besonders die Diagnostik und Therapie der Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), wozu wir ein separates Zentrum etabliert haben. Die zur Herzinsuffizienz führenden Funktionsstörungen des Herzmuskels, der Herzkranzgefäße oder der Herzklappen gehören ebenso zu unserem Leistungsspektrum wie angeborene und erworbene Herzfehler. Wir sind mit unserer „heart failure unit“ Kooperationspartner im zertifizierten Herzinsuffizienznetzwerk der LMU München.
Eine weitere wichtige, von uns behandelte Erkrankung ist die koronare Herzkrankheit. Aufgrund von Einengungen oder Verschlüssen der Herzkranzgefäße (Herzinfarkt) zählt die koronare Herzerkrankung zur häufigsten Todesursache in den Industrieländern. Vorbeugung, Verlaufskontrolle sowie medikamentöse Optimierung der kardiovaskulären Risikofaktoren stellen Schwerpunkte unserer Behandlung dar.
Darüber hinaus befassen wir uns mit den häufig auftretenden Herzrhythmusstörungen, die von Patientinnen und Patienten als zu langsamer (Bradykardie) oder zu schneller Puls (Tachykardie) bemerkt werden und in seltenen Fällen zur Ohnmacht oder sogar wiederholter Bewusstlosigkeit (Synkope) führen können.
Auch weitere Ursachen von Synkopen (vagovasale, orthostatische oder kardiale Synkopen) werden von uns differenziert untersucht und behandelt. In diesem Zusammenhang ist auch die Abklärung unklarer Schwindelepisoden relevant: Internistische bzw. kardiologische Ursachen von Schwindelerkrankungen werden häufig übersehen und können bei uns interdisziplinär in der Neurologie, HNO, inneren Medizin und / oder Physiotherapie behandelt werden.
Wichtig sind uns auch Herzerkrankungen, die mit einer akuten Atemnot einhergehen können, wie z.B. die akute Lungenembolie oder Lungenhochdruckerkrankungen (pulmonale Hypertonie) bei einer schweren Herzerkrankung.
Eine besondere Rolle in unserer Diagnostik und Therapie spielen die Ursachen des so genannten Metabolischen Syndroms, die auch als „tödliches Quartett“ bezeichnet werden: Bluthochdruck ** (Hypertonie), Blutzuckererhöhung ** (Diabetes mellitus), Fettstoffwechselstörungen (Hyperlipidämie) und Fettleibigkeit ** (Adipositas). Ein weiterer wichtiger Risikofaktor ist die Nikotinsucht.
Herzbeteiligungen nach COVID-19 Infektionen können auch nach überstandener Infektion zu Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz oder Lungenhochdruckerkrankungen führen und werden ebenfalls bei uns begutachtet.
Untersuchungsverfahren in der Kardiologie
Zur Diagnostik der Herz- und Kreislauferkrankungen stehen uns vor Ort oder in Kooperation alle modernen Untersuchungsverfahren der Kardiologie zur Verfügung. Das bedeutendste Verfahren ist die Echokardiographie, da sie eine räumliche 3D-Darstellung und Funktionsanalyse des gesunden und kranken Herzens, auch unter Belastung (z.B. Stressechokardiographie bei Verdacht auf koronare Herzerkrankung) ermöglicht. Bei der Echokardiographie über die Speiseröhre (transösophageal) können zudem Bereiche des Herzens beurteilt werden, die von außen, d.h. transthorakal nicht erkennbar sind. Darüber hinaus werden Ultraschalluntersuchungen der Bauchorgane und der peripheren und hirnversorgenden Gefäße durchgeführt.
Das 12-Kanal- und Belastungs-EKG (Ergometrie) ist zur Diagnostik der koronaren Herzkrankheit und der körperlichen Belastbarkeit unverzichtbar. Die Spiroergometrie kann hierbei wichtige Zusatzinformationen über den Funktionszustand der Lunge und die anaerobe Schwelle der Belastung liefern.
Darüber hinaus verwenden wir modernste Bildgebungsverfahren des Herzens wie die 128-Zeiler-Computer-Tomographie und PET-CT-Untersuchung (beides vor Ort verfügbar) oder die Myokardszintigraphie (Dritter Orden). Die Herz-MRT-Diagnostik erfolgt nach Bedarf z.B. im DHZ München.
Rechtherzkatheter-Untersuchungen erfolgen bei uns im Haus, Linksherzkatheter-Untersuchungen in der Regel über das Universitätsklinikum Großhadern der LMU München.
Zur Analyse des Herzrhythmus werden Langzeit-EKG-Registrierungen und Event-Recorder eingesetzt, die auch bei wiederholten Ohnmachtsanfällen (Synkopen) oder unklaren Schwindelepisoden zum Einsatz kommen. Ebenfalls zur Synkopen-Diagnostik werden so genannte Kipptischuntersuchungen durchgeführt, die Verschaltungsstörungen zwischen Herz und Nervensystem aufdecken können.
Das Blutdruckprofil wird anhand einer 24-Stunden-Blutdruckmessung ermittelt. Hierbei kommen auch Geräte mit neuester Technik zum Einsatz, welche - ohne Aufpumpen von Manschetten - zuverlässig den Blutdruck registrieren (Somnotouch-Messung).
Schlafstörungen sind in der kardio-respiratorischen Polygraphie (Schlaf-Apnoe-Diagnostik) erkennbar und werden ggf. durch unsere Kollegen der Pneumologie im hausinternen Schlaflabor weiter begutachtet.
Therapieverfahren in der Kardiologie
Sollte eine Herz- und Kreislauferkrankung diagnostiziert werden, kommen neben der modernsten Pharmakotherapie alle wichtigen und modernen Therapieverfahren der Kardiologie zum Einsatz.
Bei Patientinnen und Patienten mit bekannter oder vermuteter koronarer Herzkrankheit oder bei Patientinnen oder Patienten mit interventionspflichtiger Herzklappenerkrankung werden Links-Herzkatheteruntersuchungen sowie Stentimplantationen aufgrund unserer engen Kooperation üblicherweise im Universitätsklinikum Großhadern durchgeführt. Wir sind in diesem Zusammenhang beteiligte Klinik am Herzinfarkt-Netzwerk München Süd-West.
Herzrhythmusstörungen, insbesondere Vorhofflimmern, können elektrisch (z.B. durch Elektrokardioversion) oder medikamentös beendet werden. Bei anhaltend verlangsamtem Herzrhythmus muss möglicherweise ein Herzschrittmacher, bei wiederholt zu schnellem ein so genannter „ICD“ (= implantierbarer Cardioverter-Defibrillator) eingesetzt werden. Diese Implantation erfolgt in Kooperation mit der Maria-Theresia-Klinik, einer ** chirurgischen Fachklinik der Barmherzigen Schwestern. Anschließend können die Herzschrittmacher und ICDs (Implantierbare Cardioverter Defillibratoren) in unserem Haus kontrolliert und programmiert werden.
Bei Patientinnen und Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz erfolgen durch Punktionen oder Drainageeinlagen Entlastungen von Wassereinlagerungen, z.B. im Lungenspalt (Pleura), Bauchwasser (Aszites) oder Herzbeutel (Perikard). Bei Bedarf werden auch dauerhafte Drainagen (PleurX Katheter) eingesetzt.
Kritisch kranke Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen oder auch anderen intensivmedizinischen Problemen werden auf unserer 10-Betten-Intensivstation von einem geschulten Team aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften, Physiotherapeut:innen, Logopäd:innen und Psycholog:innen rund um die Uhr überwacht und behandelt. Alle Plätze verfügen über hochmoderne Überwachungseinheiten sowie modernste Beatmungsgeräte. Für Patientinnen und Patienten mit schwerer Nierenschwäche stehen zwei Geräte für Hämofiltrationen (Nierenersatztherapie) zur Verfügung.
Leistungsspektrum der Kardiologie
Kontakt
Sekretariat Prof. Weis: Manuela Bosl
Telefon: 089 - 13 04-22 02
Fax: 089 - 13 04-25 43
Kontakt & Terminvereinbarung
Sekretariat Prof. Weis/Privatambulanz: Cornelia von Aretin
Telefon: 089 - 13 04-22 01
Fax: 089 - 13 04-25 43
Leitung Kardiologie
Chefarzt 1. Med. Abteilung: Prof. Dr. Michael Weis
Telefon: 089 - 13 04-22 01
Fax: 089 - 13 04-25 43
E-Mail: prof.weis©krankenhaus-neuwittelsbach.de
Sprechstunde: nach Vereinbarung
Oberarzt: Dr. Matthias Blaschke
Telefon: 089 13 04-22 66
Oberärztin: Dr. Kristina Czerner (Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin)
Telefon: 089/13 04-25 73
Oberärztin: Ralitsa Gospodinova
Tel.: 089 13 04-22 66
Funktionsoberärztin: Dr. Sophia Gmeiner
Telefon: 089 13 04-22 23
Funktionsoberärztin: Dr. med. Emese Barath (Neurologie)
Telefon: 089 13 04-22 22
Fach- und Assistenzärzte
Dr. Viktoria Aretz
Dr. Eva Brendel
Dr. Anna Eppinger
Dr. Mirja Geelvink
Dr. Carlotta Hülße
Anna-Elena von Hünersdorff
Dr. Armana Kazlagic-Kolasinac
Stefanie Kohlmeier
Isabelle Chantal Koob
Tabea S. Kunz
Mahir Lisinovic
Carmen Romero Rojo
Dr. Martina Steinmauerer
Dr. Ivana Vucemilovic
Katharina Wagner
Dr. Johannes Wolf