Bluthochdruck – Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall
Zu hoher Blutdruck betrifft in Deutschland nach Schätzungen 20 Millionen Menschen, bei den Über-60-Jährigen sogar jeden zweiten.
Bei der Messung besonders wichtig ist der obere (systolische) Wert, welcher regelmäßig nicht über 140 mmHg liegen sollte. Die Einheit mmHg heißt ausgesprochen Millimeter-Quecksilbersäule. Sie ist die Maßeinheit für den Blutdruck. Bei einem Erwachsenen liegen die Werte im Durchschnitt um die 120/80 mmHg, ein niedrigerer Wert als 100 gilt als arterielle Hypotonie, ein Wert ab 140 mmHg als arterielle Hypertonie (oder kurz: Hypertonie), der Begriff wird synonym zu Bluthochdruck verwendet.
Vor der Messung sollten im Sitzen einige Minuten körperliche Ruhe eingehalten werden. Wir empfehlen, den Blutdruck zwei- oder dreimal in Folge mit einer Pause von einer halben Minute zu messen. Maßgeblich für die Diagnose ist der Durchschnittswert der letzten beiden Messungen. Anfangs sollte der Blutdruck an beiden Armen bestimmt werden. Danach erfolgt die Messung immer an dem Arm, an dem sich die höheren Werte gezeigt haben.
Neben der Ruhemessung ist auch eine Blutdruckmessung unter Belastung sowie gegebenenfalls eine 24-Stunden-Blutdruckmessung ratsam.
Um Folgeschäden eines Bluthochdruckes frühzeitig aufzudecken, sind eine Urin- und Laboruntersuchung sowie eine Herz- und Nieren-Ultraschalluntersuchung empfehlenswert.
Ursachen für Bluthochdruck
Meistens kann der erhöhte Blutdruck nicht auf eine andere Krankheit zurückgeführt werden. In diesen Fällen spricht man von einem primären Bluthochdruck, welcher auch erblich bedingt und durch Übergewicht verstärkt sein kann.
Bei manchen Menschen ist der Bluthochdruck die Folge einer anderen Erkrankung (sogenannter sekundärer Bluthochdruck), wie zum Beispiel bei Erkrankungen der Nieren, bei Störungen des Hormonhaushaltes oder bei Veränderungen der Hauptschlagader. Die Behandlung des Bluthochdrucks erfolgt dann mittelbar durch Behandlung der primären Krankheit.
Bluthochdruck behandeln
Bluthochdruck (> 140/90 mmHg) ist ein Risikofaktor für Schlaganfall, Nierenversagen, Herzschwäche und Herzinfarkte. Daher ist eine dauerhafte Behandlung, ggf. mit entsprechenden (heutzutage sehr gut verträglichen) Medikamenten, ratsam.
Zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen beim Bluthochdruck zählen regelmäßige Bewegung und Sport. Wichtig: Auch ältere Menschen über 80 Jahre profitieren beim Bluthochdruck von einer Senkung der Werte; diese sollte jedoch nicht abrupt, sondern langsam erfolgen.
Spezialfall: Blutdruck-Krise
Von einer Blutdruck-Krise (hypertensive Krise) spricht man, wenn zusätzlich zum hohen Blutdruck Atemnot, Brustkorbschmerzen oder neurologische Ausfälle (z.B. Sehstörungen, Sprachstörungen) auftreten. In diesem Fall muss unverzüglich eine notärztliche Behandlung bzw. Einweisung in eine Klinik erfolgen.
Kommt eine Patientin oder ein Patient mit bekanntem Bluthochdruck in die Hochdruckkrise, kann ein Wirkverlust der Medikamente oder auch eine Interaktion mit anderen Mitteln vorliegen. Zum Beispiel können bestimmte Schmerzmittel wie sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika der Blutdrucksenkung entgegenwirken. Bei bestimmten „Wassertabletten“ (Diuretika) kann durch eine nachlassende Nierenfunktion ein Wirkverlust eintreten.
Eine nicht konsequente Medikamenteneinnahme kann ebenfalls dazu führen, dass die verordneten Medikamente nicht „wirken“. Gerade beim abrupten Absetzen von Hochdruckmitteln drohen krisenhafte Blutdruckanstiege – und das unter Umständen sogar noch nach Wochen.
Bei Patientinnen und Patienten mit sonst eher normalen Blutdruckwerten können psychische Belastungssituationen, Angst, Panikattacken oder starke Schmerzen den Blutdruck in die Höhe treiben. Seltene Ursachen für Blutdruckentgleisungen sind Hormonstörungen (z.B. Phäochromozytom), welche in Verbindung mit Kopfschmerzen, Blässe, Herzrasen oder Schwitzattacken auftreten.
Weitere Ursachen können Nierenerkrankungen, Tumoren, Schilddrüsenstoffwechselstörungen sowie Nebenwirkungen von Medikamenten oder Drogen sein.
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