Rheumatherapie in unserer Rheuma-Tagklinik
Die Behandlung von rheumatischen Erkrankungen und Fibromyalgie (Weichteilrheumatismus) ist ein bedeutender Schwerpunkt unseres Hauses. Rheumatherapien finden überwiegend teilstationär in unserer Rheuma-Tagklinik, aber auch stationär statt. Bei der Behandlung spielt neben der medikamentösen Versorgung ein breites Spektrum physikalischer Therapien einschließlich der Ganzkörper-Kältetherapie in unserer Kältekammer eine wichtige Rolle.
Wir sind Mitglied des Verbands der rheumatologischen Akutkliniken in Deutschland. Außerdem ist unsere Klinik ein Mitglied der Rheumaeinheit der Ludwig-Maximilians-Universität. In diesem Verbund finden ständig Fortbildungen und ein regelmäßiger Austausch über die neuesten Erkenntnisse in medikamentösen und sonstigen innovativen Rheumatherapien statt. Damit ist sichergestellt, dass immer die aktuellsten Therapiemöglichkeiten angeboten werden können, z.B. der Einsatz von so genannten Biologika (TNF-Ak und andere Biologika).
Die Patientinnen und Patienten unserer Rheuma-Tagklinik können die Nächte und das Wochenende in gewohnter Umgebung zu Hause verbringen. Zur teilstationären Behandlung aufgenommen werden Patienten bei Krankheitsbildern des Bewegungsapparates, besonders bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen, die bisher mit rein ambulanten Behandlungsmaßnahmen nicht therapiert werden konnten. Beispiele typischer Indikationen sind chronische Polyarthritis, Psoriasis Arthropathie, Morbus Bechterew, stark schmerzhafte Arthrosen oder Osteoporose sowie das Fibromyalgie-Syndrom.
Medizinisch werden die Patienten von rheumatologischen Fachärzten und auf Wunsch von Psychologinnen versorgt. Weiterhin sind an der Behandlung beteiligt: ein Ergotherapeuten, in spezieller Rheumatherapie erfahrene Krankengymnasten, Diätassistenten und Masseure/medizinische Bademeister.
Vor der teilstationären Aufnahme kommen die Patienten zu einer ausführlichen vorstationären Untersuchung. Dabei wird die Rheumatherapie individuell festgelegt.
Spektrum der Rheumatologie
Arthrose ist eine degenerative Gelenkserkrankung, die zu Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen führen kann. Typischerweise betrifft Arthrose ältere Menschen, aber sie kann auch bei jüngeren Menschen auftreten, insbesondere wenn sie aufgrund von anderen Gelenkerkrankungen (z. B. Arthritis), Verletzungen oder Überlastung wiederholten Belastungen ausgesetzt sind.
Die Behandlung von Arthrose umfasst Schmerzmittel, physikalische Therapie und in einigen Fällen Operationen, wie Gelenkersatz.
Arthritis
Arthritis (auch: Gelenkrheumatismus) ist eine entzündliche Erkrankung, die die Gelenke betrifft und Schmerzen, Schwellungen und Steifheit verursachen kann. Es gibt viele Arten von Arthritis, darunter rheumatoide Arthritis, Osteoarthritis und Psoriasis-Arthritis, und jede Art hat ihre eigenen spezifischen Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.
Rheumatoide Arthritis
Rheumatoide Arthritis ist eine chronische, entzündliche Erkrankung, die die Gelenke und in einigen Fällen auch Organe betreffen kann. Typischerweise beginnt die rheumatoide Arthritis mit Schmerzen und Steifheit in den Fingern und Handgelenken, bevor sie sich auf andere Gelenke im Körper ausbreitet. Die Behandlung der rheumatoiden Arthritis umfasst Medikamente und physikalische Therapie, um die Funktion der Gelenke zu erhalten und Schmerzen zu lindern. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können dazu beitragen, Schmerzen und Schäden an den betroffenen Gelenken zu minimieren und die Beweglichkeit zu erhalten.
Psoriasis-Arthritis
Psoriasis-Arthritis ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, die bei zirka 30 Prozent der Menschen mit Schuppenflechte (Psoriasis) auftreten kann. Schuppenflechte ist einer Hauterkrankung, die durch rote, schuppige Hautflecke gekennzeichnet ist. Bei ca. zehn Prozent der Patientinnen und Patienten kann eine Psoriasis-Arthritis vor der Manifestation der Psoriasis auftreten. Die Symptome von Psoriasis-Arthritis können Schmerzen, Schwellungen und Steifheit in den betroffenen Gelenken umfassen und können von mild bis schwer reichen. Die Behandlung von Psoriasis-Arthritis umfasst Medikamente, physikalische Therapie und in seltenen Fällen auch Operationen. Wie auch bei der rheumatoiden Arthritis können eine frühzeitige Diagnose und Behandlung dazu beitragen, das Schmerzen und Schäden an den betroffenen Gelenken minimiert werden.
Mit Gelenkentzündung – auch: Spondyloarthritis – wird eine Gruppe von entzündlichen rheumatischen Erkrankungen bezeichnet, die vor allem die Wirbelsäule und das Kreuzbein betreffen. Die häufigsten Formen der Spondyloarthritis sind die axiale Spondyloarthritis (axSpA) und die periphere Spondyloarthritis (pSpA), wobei beide Formen oft bei jungen Erwachsenen auftreten.
Zu den Symptomen gehören Schmerzen, Steifheit und Schwellungen in den betroffenen Bereichen, und die Behandlung kann Medikamente, physikalische Therapie und in einigen Fällen Operationen umfassen.
Kristallarthropathie inklusive Gicht
Kristallarthropathie bezieht sich auf eine Gruppe von Gelenkerkrankungen, die durch Ablagerungen von Kristallen in den Gelenken verursacht werden. Die häufigste Form der Kristallarthropathie ist Gicht, die durch Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken ausgelöst wird. Andere Formen von Kristallarthropathie umfassen Pseudogicht, die durch Ablagerungen von Kalziumphosphatkristallen entsteht, sowie Hydroxylapatit-Kristallarthropathie und Apatit-Kristallarthropathie.
Die Behandlung von Kristallarthropathie umfasst Medikamente zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung. Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Behandlung von Gicht, da Lebensmittel, die reich an Purinen sind, den Harnsäurespiegel im Körper erhöhen und somit einen Gichtanfall auslösen oder verschlimmern können.
Kollagenosen – häufig „Bindegewebsentzündungen“ genannt – sind eine Gruppe von Autoimmunerkrankungen, die durch eine fehlerhafte Immunantwort des Körpers gegen Kollagen, ein strukturelles Protein im Körper, gekennzeichnet sind. Die häufigsten Kollagenosen sind systemischer Lupus erythematodes (SLE), systemische Sklerose (SSc), Dermatomyositis (DM) und Polymyositis (PM). Die Symptome von Kollagenosen können von mild bis schwer reichen und umfassen Gelenkschmerzen, Hautveränderungen, Muskelschwäche, Müdigkeit und Organbeteiligung. Die Behandlung von Kollagenosen umfasst in der Regel eine Kombination aus immunsuppressiven Medikamenten, Physiotherapie und anderen unterstützenden Maßnahmen, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern.
Gefäßentzündung – auch genannt: Vaskulitis – bezieht sich auf eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen Entzündungen in den Blutgefäßen auftreten, was zu Schädigungen der Blutgefäße und Organe führen kann. Es gibt verschiedene Arten von Vaskulitis, die von milden Hautausschlägen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen reichen können. Zu den häufigsten Formen von Vaskulitis gehören Riesenzellarteriitis, Takayasu-Arteriitis, Granulomatose mit Polyangiitis (früher als Wegener-Granulomatose bekannt), Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (früher als Churg-Strauss-Syndrom bekannt) und Mikroskopische Polyangiitis.
Die Behandlung von Vaskulitis umfasst in der Regel immunsuppressive Medikamente, um Entzündungen zu reduzieren und Schäden an Organen zu verhindern.
Fibromyalgie – auch genannt: Weichteilrheumatismus – ist eine chronische Erkrankung, die durch weitverbreitete Schmerzen im Körper, Müdigkeit, Schlafstörungen und andere Symptome wie Kopfschmerzen, Gedächtnisprobleme und Verdauungsprobleme gekennzeichnet ist. Die genaue Ursache von Fibromyalgie ist unbekannt, aber es wird angenommen, dass es sich um eine Störung des zentralen Nervensystems handelt, die zu einer Überempfindlichkeit gegen Schmerzen führt. Es gibt keine spezifische Diagnosetests für Fibromyalgie, aber Ärztinnen und Ärzte können die Diagnose basierend auf den Symptomen der Patientin oder des Patienten und einer körperlichen Untersuchung stellen.
Die Behandlung von Fibromyalgie umfasst in der Regel eine Kombination aus Medikamenten, Physiotherapie und anderen unterstützenden Maßnahmen wie Stressbewältigung und Entspannungstechniken.
Kontakt & Terminvereinbarung
Kontakt & Terminvereinbarung
Rheuma-Tagklinik
Ärztliche Leitung: Prof. Dr. med. Herbert Kellner
Terminvereinbarung Rheuma-Tagklinik: Tel. 089/1304-2570
E-Mail: rtk©krankenhaus-neuwittelsbach.de
Öffnungszeiten
Rheuma-Tagklinik: Montag bis Freitag jeweils von 8.00 bis 16.00 Uhr
Sprechzeiten: nach Vereinbarung