Dieser Tage konnten wir einen runden Geburtstag feiern; denn das Krankenhaus Neuwittelsbach ist seit 50 Jahren in Betrieb. Höhepunkt der Feierlichkeiten waren ein Dankgottesdienst mit Kardinal Reinhard Marx in der Herz-Jesu-Kirche und ein anschließender Festakt bei uns im Haus.
Kardinal Marx betonte in seiner Predigt, dass das Grundprinzip des Gesundheitswesens die Solidarität ist. Wenn jemand krank sei, könne er darauf vertrauen, dass er behandelt werde. Das solidarische Prinzip der Krankenkassen sorge dafür, dass sich jede und jeder die Behandlung leisten könne. In einer Klinik wie dem Krankenhaus Neuwittelsbach komme, sozusagen als Mehrwert, noch die Barmherzigkeit dazu. Nach dem Vorbild des hl. Vinzenz von Paul würden hier Leib und Seele der Patienten in den Blick genommen.
Generalvikarin Sr. M. Adelinde Schwaiberger erinnerte beim Festakt daran, dass bei Inbetriebnahme Neuwittelsbachs 55 Barmherzige Schwestern im Haus tätig waren. 2020 wurde der letzte Schwesternkonvent aufgelöst. "Wir sind dankbar dafür, dass wir Erben haben, die das fortführen, was wir begonnen haben," sagte sie. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien es, die heute die Werte der Schwestern leben und in die Zukunft tragen. Neuwittelsbach sei für eine Qualität bekannt, die "nicht in Zahlen zu messen, sondern nur erfahrbar ist".
"1973 gehörte eine Menge Mut dazu, ein neues Krankenhaus zu eröffnen," erklärte Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Hanno Leuchte. Die Barmherzigen Schwestern hätten damals den Ausspruch ihrer Ordenspatronin, der hl. Luise von Marillac, beherzigt: "Gehe mutig von Augenblick zu Augenblick!" Mut und Zuversicht seien auch heute erforderlich angesichts der vielen aktuellen Herausforderungen. Der Pflegekräftemangel ist darunter nicht die einzige. Trotz aller Herausforderungen habe man es geschafft, 2022 als beste Klinik in den Metropolen Deutschlands bewertet zu werden.
Krankenhausdirektor Dr. Markus Benicke bedankte sich bei allen Mitarbeitenden, bei allen, die mit dem Krankenhaus Neuwittelsbach zusammenarbeiten, und bei den Barmherzigen Schwestern. Zu ihnen sagte er: "Liebe Schwestern, das ist Ihr Werk. Danke für Ihr Vertrauen, wir werden Ihnen treu bleiben."
Geburtstagswünsche überbrachten Staatsminister Klaus Holetschek (per Videobotschaft), Stadtrat Fabian Ewald und Christina Leinhos, stellvertretende Vorsitzende der Bayerischen Krankenhausgesellschaft.
Eine eigene Feier hatten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen des Festes zu Ehren des hl. Vinzenz von Paul, dem Gründer der Barmherzigen Schwestern (neben Luise von Marillac). Nach der Andacht in der Kapelle waren Mitarbeitende und Ehemalige zur Mitarbeiter-Wiesn eingeladen. Für alle gab es ein Lebkuchenherz, Speis und Trank. Eine besondere Überraschung: Unter den Gästen befand sich auch Dr. Sieglinde Schmidt, erste Chefärztin der 2. Medizinischen Abteilung 1973-1993.